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Das Gerichtshalterhaus
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Im Bereich der ehemaligen Hofmark liegt das von Graf Wilhelm von Berchem im Jahre 1819 errichtete Gerichtshalterhaus, das als Wohnhaus vor einigen Jahren saniert wurde. An der Fassade über dem Eingang befindet sich eine Steinplatte mit dem Wappen der Familie von Berchem und der Inschrift: „Fiat iustitia et ordo“ (Es geschehe Gerechtigkeit und Ordnung). Die Fenster im Erdgeschoß sind bis heute noch vergittert. Der Raum links vom Eingang diente als Gefängnis, die anderen Räume für die gerichtlichen Angelegenheiten. Im Obergeschoß befanden sich Wohnung und Amtszimmer des Richters. Das in dem Gebäude tagende Patrimonialgericht hatte teilweise große Befugnisse, obwohl es dem damaligen Churfürstlichen Pfleg- und Landgericht Haidau (bei Mangolding) unterstand.
Eine Überlieferung erzählt, dass der Letzte
der in Niedertraubling im Jahre 1830 hingerichtet wurde, ein Postkutscher
war. Der Verurteilte hatte beim Transporte mit seinem Wagen von
Niedertraubling nach Köfering eine Talerkiste verloren und wurde daher des
Diebstahls angeklagt. Das Niedertraublinger Gericht verurteilte den Fahrer
zum Tode durch den Strang. Der Galgen stand in der Lohe-Flur hinter dem
Wald´l. Im Jahre 1848 wurde das Gericht in Niedertraubling aufgelöst.
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